Sven Barthel
                 
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31. Hamburg Marathon vom 17.04.2016

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Datum Einheit Distanz Zeit Tempo HF Höhe Änd.
Sonntag
17.04.2016
31. Hamburg Marathon 42,20 km 3h07min32s 4min27s/km 0 (0%) +142,0m/-138,0m


Notiz



Der schmerzhafte Hamburg Marathon 2016

Wie soll ich diesen Rennbericht jetzt beginnen. Am besten mit mehreren positiven Dingen. Die 18 Wochen dauernde Vorbereitung auf den Marathon hat trotz der hohen Anforderungen an Körper und Geist wieder einen mächtig großen Spaß bereitet. Es war einfach wieder genial zu erleben wie sich die Form Stück für Stück entwickelte und zum Teil Trainingsleistungen hervorbrachten, welche mich selber ins Staunen versetzten. Vor allem die Endbeschleunigungen der langen Läufe und die Einfachheit des Abspulens der normalen langen Läufe verblüfften mich. Des weiteren war die Unterstützung, der genauso wie ich Laufverrückten aus dem 3h20er Thread des RW-Forums, einfach nur genial. Ihr seid echt die besten. Es macht großen Spaß sein eigenes Hobby mit euch zu teilen und umgekehrt. Die Freude auf das Wiedersehen und das kennen lernen neuer Threadmitstreiter war auch groß. Leider gab es ja auch einige verletzungsbedingte Absagen (Steffen, Eckhard) und Umplanungen für andere Marathons (Dennis, Holger).

Jetzt zum Marathontag. Nachdem ich am Vorwettkampftag noch über schwere Beine klagte, fühlten sich diese nach dem Aufstehen richtig gut an. Gegen 7 Uhr brach ich im Hotel auf, um mit der U-Bahn zum Marathongelände zu gelangen. Ich stöpselte mir meine Kopfhörer ins Ohr und hörte Woodkid - Run Boy Run in Endlosschleife. Ich war jetzt schon richtig heiß mir eine deutliche Bestzeit zu holen.

Auf dem Marathongelände angekommen traf ich gleich Sascha und einem Freund von ihm. Er hatte zum Glück seine Erkältung und Magenprobleme rechtzeitig in den Griff bekommen. Wir tauschten uns über unsere Taktiken aus und warteten auf die anderen. Da war dann auch noch ein kurzer Schnack drin aber ich merkte schon wie ich dann so langsam wieder meinen Fokus auf das Rennen richtete. Ich zog mich um und begab mich in den Block, wo ich mich 5 Minuten einlief. Es fühlte sich kalt an, es war trocken und der Wind hielt sich auch in Grenzen. Es war also fast so perfekt wie vor einem halben Jahr in Dresden, als ich mein bis dato sportliches Ziel, die Sub 3 im Marathon erreichte. Ich war wirklich guter Dinge. Mit Christian unterhielt ich mich noch kurz über den abfallenden Abschnitt zu den Landungsbrücken. Das war noch mal ein guter Hinweis für meine Taktik. Ich wollte die ersten 14 km in einer Pace von 4min04s/km laufen. Durch das anfängliche Gedränge hielt ich es für möglich ein bisschen Zeit liegen zu lassen, welche man dann bei gleich bleibender Belastung in diesem abfallenden Abschnitt aufholen könnte. Dann ging ich noch mal zu allen bekannten Gesichtern, wünschte ein gutes Rennen und wartete auf den Start um 9. Ich schickte noch Gedanken zu meiner Tochter Lara nach Auerbach, welche mir jetzt ganz fest die Daumen drücken wollte. Und dann ging es los.

Der erste km war wie erwartet ein Mitschwimmen mit den vor einem laufenden. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht zu viel Zeit liegen lässt aber auch durch das ständige ausweichen nicht zu viel Energie verschwendet. Das Körpergefühl war richtig gut, nur der richtige Laufrhythmus stellte sich nicht so recht ein. In der Pace lag ich auch leicht zurück aber ich wusste ja, dass der abfallende Abschnitt kommen würde. Und genau so war es. Bei gleich bleibender Belastung lief man doch ein ganzes Stück schneller. Aber dann passierte es. Ich glaube die Senkung war gerade vorbei, da trat völlig unerwartet im unteren Rücken starke Schmerzen auf. Ich erschrak wahnsinnig, versuchte die Schmerzen zu ignorieren und weiter Gas zu geben. Ich hoffte einfach, dass die Schmerzen so plötzlich wieder verschwinden wie sie aufgetaucht waren. In der Auswertung meiner GPS-Aufzeichnung muss dies kurz nach km 11 gewesen sein. Ich habe keine Ahnung, wie ich bis km 15 dennoch weiterhin ein hohes Tempo machen konnte. Gefühlt habe ich das höchsten 1 km in Erinnerung. Irgendwann kommt man dann halt aber gegen den Schmerz nicht mehr an. Als ich dann Paces größer 4min20s/km auf meiner Uhr sah, wusste ich, dass das Ding gelaufen ist. Die Schmerzen waren auch in dem Pacebereich noch sehr groß. Was sollte ich jetzt tun? Aussteigen oder den Lauf irgendwie zu Ende bringen? In meinem Kopf sprudelte es nur so. Ich entschied mich die Finisher Medaille in Empfang nehmen zu wollen, auch wenn dies ein schmerzhafter Kampf mit mir selbst bedeutetn würde. Wenn es jetzt nicht gerade Hamburg gewesen wäre mit dem Treffen der RW-Freunde und natürlich auch die für mich doch hohen Kosten für ein solches Wochenende wäre ich wahrscheinlich ausgestiegen. Ich wollte später doch halbwegs versöhnlich auf diesen Marathon zurückblicken können.

Am Anfang versuchte ich noch unter 4min30s/km zu bleiben. Wenn ich aber durchkommen wollte, musste ich die Pace halbwegs der Erträglichkeit der Schmerzen anpassen. Und so tat ich es dann auch. Ungefähr nach 24 km überholte mich die 3 h Gruppe. Auch Farhad war dabei, welcher von hinten entsetzt rief was los sei. Ich deutete nur auf meinen Rücken. Die Enttäuschung saß einfach zu tief. Farhad war aber noch auf Sub 3 Kurs. Ich hoffte, dass er bis zum Schluss an der Gruppe dranbleiben könnte. Aber ich vermisste auch einige in dieser Gruppe und hoffte, dass diese mich evtl schon überholt hatten als ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war.

Die km vergingen trotzdem relativ schnell. Der Glaube ans Durchkommen war da. Von der Luft her war ich völlig unterfordert. War halt ein Long Run mit Schmerzen. Bei km 30 überholte mich Christian. Ich bekam ihn aber relativ spät und er mich gar nicht mit. Er sah noch richtig gut aus. Ich wusste, dass er sich als optimales Ergebnis eine Sub 3h05min vorgenommen hatte. Ich schaute auf meine Uhr. Klasse, er war auf Kurs.

Dann tauchte irgendwann Markus neben mir auf und meinte, dass wir jetzt aber wenigstens unter 3h10min bleiben. Irgendwie hatte ich mich mit den Schmerzen arrangiert. Es tat gut mit Markus zu laufen. Ich fragte ihn ob er am Limit sei und er bejahte. Ich merkte schon, dass er zunehmendes ganz schön kämpfen musste. Nach 38 km versuchte ich uns mit ?jetzt nur noch weniger als 20 Minuten? zu motivieren. 2 km vor Ende entlockte ich Markus noch seine Bestzeit. Ich hatte diese nicht mehr auf dem Schirm und rechnete nach. Wenn wir es schaffen würden auf ca. 4min30s/km zu beschleunigen wäre eine neue Bestzeit für ihn noch möglich. Meine Schmerzen ignorierte ich irgendwie vollends. Ich quasselte jetzt ununterbrochen auf Markus ein - ?anpacen?, ?noch mal alles rausholen? und am Ende sogar ?sprinten?. Leider verfehlten wir seine Bestzeit um ein paar Sekunden.

Ich hatte mich die vielen km mit Schmerzen durchgequält und konnte die Finisher-Medaille in Empfang nehmen. Die Enttäuschung über das verpasste Ziel fühlte sich schon noch größer an aber ich war froh nicht ausgestiegen zu sein. Und die letzten ca. 10 km mit Markus haben irgendwie schmerzlindernd gewirkt. Danke dafür Markus auch wenn du im Nachhinein gemeint hast mir am liebsten paar auf die Fresse gehauen hättest als ich ihn noch zur Bestzeit treiben wollte. Hab ich ja Glück gehabt, dass er dazu keine Kraft mehr hatte (-;

Es war trotz der eigenen Enttäuschung die reinste Freude die Jungs danach zu treffen, sowohl noch auf dem Marathongelände als auch später bei Farhad in der Innenstadt. Sascha hatte leider keine Zeit mehr und Wolfgang musste nach der Behandlung seiner Krämpfe gleich zum Zug. Aber das wird irgendwann nachgeholt.

Nettozeit: 3h07min32s
Bruttozeit: 3h07min51s
Gesamtplatz: 814 von 12096 Finishern
Gesamtplatz Männer: 762 von 9390 Finishern
Gesamtplatz Männer AK 35-39: 150 von 1244 Finishern



















Details



Offiziell
Splits Zeit Diff min/km
5 00:20:38 20:38 04:08
10 00:41:08 20:30 04:07
15 01:01:33 20:25 04:05
20 01:23:25 21:52 04:23
21,0975 01:28:20 04:55 04:30
25 01:46:26 18:06 04:39
30 02:09:50 23:24 04:41
35 02:33:41 23:51 04:47
40 02:57:11 23:30 04:42
42,195 03:07:32 10:21 04:44

Garmin Connect
Runden Zeit Distanz Positiver Höhenunterschied Negativer Höhenunterschied Ø Pace
1 4:10.6 1,00 1 -- 4:10
2 4:09.3 1,03 -- -- 4:01
3 4:06.1 1,00 12 3 4:06
4 4:04.3 1,01 5 -- 4:02
5 4:06.1 1,01 7 -- 4:04
6 4:02.9 1,01 -- 7 4:02
7 4:05.5 1,01 -- 3 4:04
8 4:05.6 1,00 4 6 4:04
9 4:08.2 1,03 7 -- 4:02
10 4:08.2 1,02 2 4 4:04
11 3:58.5 1,01 -- 20 3:55
12 4:06.1 1,02 5 8 4:01
13 4:03.7 1,02 -- 8 3:59
14 4:09.6 1,02 3 -- 4:06
15 4:08.8 0,93 7 -- 4:27
16 4:17.6 1,07 5 -- 4:01
17 4:20.7 1,07 4 11 4:04
18 4:20.8 1,00 4 6 4:22
19 4:23.9 1,00 -- -- 4:24
20 4:26.0 1,00 -- -- 4:26
21 4:29.4 1,03 2 -- 4:22
22 4:46.3 1,03 -- -- 4:38
23 4:31.6 1,00 12 -- 4:32
24 4:30.4 1,01 -- 15 4:29
25 4:45.3 1,01 5 -- 4:42
26 4:45.5 1,00 9 -- 4:44
27 4:38.9 1,00 -- 4 4:39
28 4:42.5 1,02 4 2 4:38
29 4:35.7 1,03 -- 7 4:28
30 4:40.1 1,00 -- 3 4:41
31 4:43.2 1,00 6 -- 4:45
32 4:49.3 1,03 3 6 4:41
33 4:49.7 1,01 -- 3 4:48
34 4:49.7 0,99 -- 2 4:51
35 4:41.4 1,01 2 -- 4:39
36 4:44.5 1,02 6 2 4:38
37 4:35.5 0,99 -- 3 4:39
38 4:40.3 1,01 5 -- 4:37
39 4:39.6 1,00 -- 9 4:41
40 4:52.0 1,03 10 6 4:43
41 4:40.2 0,99 -- -- 4:44
42 5:38.9 1,23 12 -- 4:35
Übersicht 3:07:32.0 42,66 142 138 4:24
 
 
 
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